Nicht erst seit Gen Z sind gute Stellenanzeigen wichtig, um Bewerbende anzulocken. Der Fachkräftemangel ist seit vielen Jahren eines der wichtigsten Themen in Politik und Wirtschaft. Eine gute Stellenanzeige kann ihn zwar nicht verhindern, aber ein Unternehmen kann sich mit ihr von anderen abheben und sich so für potenzielle Bewerbende interessanter machen. Hier gilt nicht: locken Sie mit Käse, um die Falle zuschnappen zu lassen, sondern mit Ehrlichkeit und Herz. Wie das gelingt, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- Kurz und knackig
- Die Vorstellung Ihres Unternehmens sollte knapp sein
- Mit dem richtigen Stil punkten
- Beschreibung der Aufgaben
- Das Anforderungsprofil
- Die Vorteile Ihrer Stelle
- Klare Handlungsaufforderung
- Fazit
Das Wichtigste in Kürze
- Kommen Sie auf den Punkt. Verfassen Sie Ihre Ausschreibung so kurz wie möglich, aber so lang wie nötig.
- Bleiben Sie stets ehrlich und konkret. Mit Floskeln können die meisten Bewerbenden wenig anfangen.
- Schreiben Sie die Anzeige im Stil Ihres Unternehmens und transportieren Sie das Gefühl, das in Ihrem Team herrscht, hinein.
- Beschreiben Sie Aufgaben, indem Sie diese konkret abhandeln, statt mit einer abwechslungsreichen Tätigkeit zu locken.
- Bleiben Sie beim Anforderungsprofil fair und zeigen Sie sich hier von Ihrer besten Seite.
- Unterscheiden Sie echte Vorteile von solchen, die alle anbieten.
- Formulieren Sie eine klare Handlungsaufforderung mit Ansprechperson und Möglichkeit zum Kontakt.
Kurz und knackig
Der Inhalt Ihrer Stellenausschreibung sollte klar und schnell zu erfassen sein. Das bedeutet: Je kürzer Sie sich fassen können, desto besser. Aber übertreiben Sie es nicht! Auch wenn eine Anzeige beim ersten Betrachten oftmals nur überflogen wird, ehe man sich näher mit dem Unternehmen beschäftigt, sollten Sie alle wichtigen Informationen schon hier unterbringen. Ist die Anzeige hingegen zu kurz, gelingt es vielleicht nicht, die Vorteile hervorzuheben. Im Idealfall ist Ihre Anzeige also so kurz wie möglich, aber so lang wie nötig. Das gelingt so:
- Streichen Sie unnötige Hilfsverben und Füllwörter
- Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche
- Beschreiben Sie die Stelle, das gewünschte Bewerberprofil sowie die Vorteile in Stichpunkten
- Streichen Sie leere Versprechungen (dazu später mehr)
- Bleiben Sie konkret und vermeiden Sie Phrasen
- Bleiben Sie Ihrem Unternehmensstil treu
Die Vorstellung Ihres Unternehmens sollte knapp sein
Es gibt Unternehmen, die sind so von sich überzeugt, dass die Beschreibung des Unternehmens in der Anzeige länger ist, als die eigentliche Stellenausschreibung. In Stellenbörsen findet man regelrecht ganze Romane über Unternehmen. Wir verraten Ihnen ein Geheimnis: Die wenigsten lesen sich das tatsächlich durch.
Natürlich möchten Bewerbende wissen, wer Sie sind. Und selbstverständlich sollten sie sich auch über Ihr Unternehmen informieren. Aber für das erste Kennenlernen reicht es völlig aus, wenn Sie Ihr Unternehmen in wenigen Sätzen kurz vorstellen. Wenn Sie ein Datingprofil auf einer Internetplattform veröffentlichen, stellen Sie auch nicht Ihre Memoiren inklusive Lebenslauf mit rein. Hat ein Bewerber oder eine Bewerberin echtes Interesse, wird er oder sie sich auf Ihrer Internetseite umsehen – versprochen.
Mit dem richtigen Stil punkten
Bleiben Sie beim Beschreiben Ihres Unternehmens und in der Anzeige unbedingt Ihrem Unternehmensstil und Ihrer Philosophie treu. Herrscht bei Ihnen eine humorvolle Atmosphäre, zeigen Sie das mit einer amüsanten Ausschreibung. Ist Ihr Unternehmen eher seriös und legt einen hohen Wert darauf, dies auch in den Geschäftsräumen auszuleben, dann formulieren Sie die Anzeige auch so. Auf diese Weise sprechen Sie genau die Bewerbenden an, die sich mit Ihrem Unternehmen identifizieren können.
Nicht jeder Mensch schätzt ein familiäres Team, das sich gegenseitig auf den Arm nimmt. Manch einer fühlt sich im gehobenen Business wohler. Andere fühlen sich in seriösen Strukturen schnell fehl am Platz. Vertrautheit entsteht durch Identifikation. Geben Sie Bewerbenden also die Chance, sich schon beim ersten Schritt mit Ihnen identifizieren zu können.
Beschreibung der Aufgaben
Wenn Sie Stellenausschreibungen durchlesen, fällt Ihnen sicher schnell auf, dass viele mit „spannenden Aufgaben” oder “abwechslungsreichen Tätigkeiten” locken. Machen Sie nicht den gleichen Fehler. Abwechslungsreich kann vom Kaffeekochen über das Sortieren von Akten bis hin zum Retten der Welt im Batmobil reichen.
Werden Sie konkret – erklären Sie, worin die Aufgaben bestehen. Zeigen Sie, wie abwechslungsreich diese sind, statt es nur zu behaupten. So heben Sie sich von anderen Unternehmen ab und wecken das echte Interesse der Bewerbenden. Niemand hat etwas davon, wenn die ausgeschriebenen Tätigkeiten nicht wirklich zu den Vorstellungen des neuen Mitarbeitenden passen. Unmotiviert trudelt so schnell wieder die Kündigung bei Ihnen ein.
So gelingt es:
- Zerlegen Sie den Job in seine Bestandteile
- Listen Sie jede Aufgabe auf
- Beschreiben Sie Tätigkeiten, die außerhalb des Aufgabengebiets anfallen können
- Formulieren Sie ansprechend und aussagekräftig, aber ehrlich
Das Anforderungsprofil
Was erwarten Sie eigentlich von dem neuen Teammitglied? Welche Qualifikationen braucht es, um bei Ihnen erfolgreich durchzustarten? Was wünschen Sie sich? Unterscheiden Sie im Anforderungsprofil gerne die Qualifikationen, die ein Bewerber oder eine Bewerberin zwingend mitbringen muss – zum Beispiel ein spezielles Studium oder bestimmte Sprachkenntnisse – sowie die, die Sie sich wünschen würden und optional sind – zum Beispiel Kenntnisse eines speziellen Programms. Betonen Sie gerne, dass optionale Kenntnisse nachgeschult werden können. Auch wenn Ihr Traumbewerber oder Ihre Traumbewerberin diese Kenntnisse bereits hat, zeigen Sie ihm oder ihr so, dass Sie gewillt sind, Ihre Mitarbeitenden fortzubilden.
Seien Sie beim Anforderungsprofil genügsam. Zu hohe Erwartungen können potenzielle Bewerbende abschrecken, sodass sie es gar nicht erst versuchen, obwohl sie womöglich gute Kandidaten oder Kandidatinnen für die Stelle gewesen wären. 20 Jahre Berufserfahrung und frisch gebackene Absolventen und Absolventinnen schließen sich aus.
Die Vorteile Ihrer Stelle
Die Ansprüche an Arbeitgebende steigen. Wer heute noch ausschließlich mit kostenlosem Kaffee, Wasser und frischem Obst als Benefits lockt, erntet bei Gen Z nur müdes Gähnen. Verstehen Sie uns nicht falsch! Das sind fantastische Vorteile, die Sie unbedingt mit in die Anzeige aufnehmen sollten und, auch wenn viele es nicht wahrhaben wollen, längst nicht selbstverständlich sind. Dennoch können Sie sicher noch viel mehr bieten, als Sie denken. Wie sieht es mit einer bezuschussten Altersvorsorge aus? Wie oft bilden Sie Ihre Mitarbeitenden fort? Welche Zertifikate können bei Ihnen nachgeholt werden? Wie stehen Sie zu Nachhaltigkeit? – Ja, auch das kann interessant für junge Bewerbende sein.
Wie bei allem gilt jedoch auch bei den Vorteilen: Vermeiden Sie Floskeln. Ins Auge springt uns da besonders: Bei uns wird Work-life-Balance großgeschrieben! Natürlich, wie denn auch sonst? Werden Sie konkreter. Was genau verstehen Sie unter Work-life-Balance? Ein Yoga-Kurs in der Mittagspause? Rockkonzerte mitten im Büro? Vermutlich eher flexible Arbeitszeiten oder ein Überstundenausgleich durch zusätzliche freie Tage. Werden Sie bei solchen Vorteilen lieber konkret, damit Bewerbende sich etwas darunter vorstellen können.
Klare Handlungsaufforderung
Am Ende Ihrer Stelle steht: Jetzt bewerben!
Und Sie glauben, damit ist alles gesagt? Nicht ganz. Wo und wie kann sich denn Ihr Bewerber oder Ihre Bewerberin bei Ihnen melden? Schreiben Sie am besten die Adresse, eine Kontaktmöglichkeit sowie den Ansprechpartner oder die Ansprechpartnerin mit in die Ausschreibung.
Machen Sie es Ihren Bewerbenden so einfach wie möglich, statt ihnen Steine in den Weg zu legen. Manche Menschen haben Schwierigkeiten damit, jemanden anzurufen, um sich nach der Ansprechperson zu erkundigen. Ist Ihre Ausschreibung nicht gerade im Call-Center, gibt es keinen Grund, diesen zu verheimlichen, um einen Anruf zu erzwingen und Bewerbende frühzeitig auszusortieren. Stellen Sie trotzdem eine Telefonnummer zur Verfügung, falls Bewerbende andere Fragen an Sie haben.
Kurz: Machen Sie es ihnen so einfach wie möglich und Sie bekommen persönlichere, zielgerichtetere und passende Anschreiben.
Fazit
Eine gute Stellenausschreibung zu schreiben, klingt einfacher als es ist. Am Ende sollten Sie sich viel Zeit dafür nehmen, um die Bewerbenden anzusprechen, die Sie sich für Ihr Unternehmen tatsächlich vorstellen können. Beachten Sie, dass Sie niemanden ausschließen – Gleichberechtigung auf allen Ebenen ist hier das Schlüsselwort. Das gilt nicht nur im Sinne der Gleichstellung zwischen den Geschlechtern, sondern auch für Menschen mit Beeinträchtigungen oder bei einer Frage des Alters. Wir unterstützen Sie gerne dabei, die richtigen Worte zu finden.
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Liebe Vanessa,
dein Artikel zu einer gut gelungenen Stellenanzeige gefällt mir sehr gut! Es ist nicht leicht, gutes Personal zu finden, wodurch es umso wichtiger ist, eine gut verfasste Stellenanzeige zu kreieren, um die richtigen Mitarbeiter für sein Unternehmen ausfindig machen zu können.
Liebe Grüße
Samira Dalnodar
Hallo Samira,
vielen Dank für dein positives Feedback zum Artikel! Du hast völlig recht, die Suche nach qualifiziertem Personal kann eine große Herausforderung sein. Deshalb ist es wichtig, sich von anderen Arbeitgebern abzuheben.
Liebe Grüße,
Vanessa